aktualisiert am 27.04.2024


Besucherzähler Besucherzaehler


151 Seiten Umfang


14.06.2015
3. Etappe der Gaugrenzwanderung vom Fils Gau des Schwäbischen Albvereins in Adelberg

 

Am 14. Juni trafen sich 55 Wanderfreunde aus den Ortsgruppen Adelberg, Bad Ditzenbach, Ebersbach, Eislingen, Eybach, Göppingen, Heiningen, Rechberghausen, Salach sowie Schlat. Um 10 Uhr begrüßte Wanderführer Peter Arndt aus Adelberg die Wanderer und gab einen kurzen Überblick auf die bevorstehende Tour. Unser erstes Ziel war das ehemalige Kloster Adelberg, das auf den Höhen des Schurwaldes, zwischen den Tälern von Rems und Fils liegt.

UlrichSabine Weihing, die Mesnerin der Ulrichskapelle berichtete Interessantes über die Entstehung des Klosters, deren Bewohner und im Speziellen über die Ulrichskapelle. 1178 wurde das Kloster von Folknand von Staufen-Toggenburg, einem Verwandten Kaiser Friedrichs I. gestiftet. 12 Prämonstratenser Chorherren errichteten die Klosteranlage. Bei der Einweihung 1188 des Choraltars, in der noch im Bau befindlichen Hauptkirche, war Barbarossa mit seinen Söhnen Heinrich und Philipp anwesend. An diesem Tag wurde auch das Frauenkonvent gegründet, welches im Jahre 1476 aufgelöst wurde. Adelberg war das letzte schwäbische Doppelkloster. KapelleDie Anlage wurde 1525 im Bauernkrieg geplündert und teilweise zerstört. 1565 wurde es endgültig evangelisch und es entstand eine protestantische Klosterschule. 1830 erwarb die Gemeinde Hundsholz den klösterlichen Besitz am Ort. 1851 übernahm Hundsholz den Namen Adelberg. Der Weg führte uns sanft hinab ins Tal, zum Herrenbach-Stausee. Dieser wird vom Wasserverband Fils, wo auch der Simonsbach-Stausee in Donzdorf und der Christental-Stausee in Lauterstein-Nenningen dazu gehören, betrieben.

StauseeNach etlichen Überschwemmungen wurde das Hochwasserrückhaltebecken von 1973-1976 gebaut. Am 7. März 1977 war das Becken vollgelaufen. Die tiefste Stelle beträgt 22m, ebenso die Dammhöhe. Die Länge beträgt 1,3 Km, der Weg um den See 4,9 km. Der Fischweiher der Herrenmühle wird mit 20l/sec. vom Stausee gespeist. Der Damm war ursprünglich bewaldet. Da wegen der Wurzeln die Gefahr bestand, dass diese den Damm durchwachsen und somit fürs Wasser durchlässig machen könnten, wurden bis auf wenige Ausnahmen alle Bäume gefällt. Die Tannbachbucht bildet die Grenze der Landkreise Göppingen und Rems-Murr (Waiblingen). Hier wachsen Neophyten (eingeschleppte fremdländische Pflanzen), wie z.B. der japanische Staudenknöterich, welcher 3-4m hoch werden kann und durch seinen starken Wuchs eine Gefahr für die heimische Flora ist, sowie das sich stark aussamende Springkraut. Der Schliffbach, sowie das saubere Wasser der Kläranlage Unterberken münden in das Vorbecken des Herrenbachsees. RastblatzDieses hat die Aufgabe, durch Erosion mitgeführtes Material aufzunehmen und somit den eigentlichen Stausee zu schonen, der auch der Niedrigwasseraufhöhung der Fils dient. Das Vorbecken wird dann von Zeit zu Zeit vom Schlamm befreit. Weiter ging es durch den schattenspendenden Wald und vorbei am Teufelsbrunnen, bei dem sich einige erfrischten. Kurze Zeit später erreichten wir die Beckenappele Hütte, mit wunderbarer Grillstelle, sowie Bänken, Tischen und einigen Spielgeräten. Hier machten wir eine längere Rast. Frisch gestärkt ging es vorbei am Industriegebiet Ziegelhau über das Kaisersträßle nach Breech und zum Reinhold-Maier-Turm, der wunderschön an heranreifenden Getreidefeldern steht, die sich sanft im Wind wiegen. Hier streifen wir den Landkreis Ostalbkreis. Der ehemalige Pendelturm der Landeswasserversorgung ist ein ausgedienter Wasserspeicher, der auch der Stromgewinnung diente.

Wasserspeicher

Hier berichtete Herr Arndt, dass Reinhold Maier, erster Ministerpräsident von Baden Württemberg, gern in dieser Gegend wanderte und durch eine nette Gefälligkeit, bei den Bewohnern von Breech soviel Sympathie gewann, dass der Turm seinen Namen erhielt. Nachdem man 110 Stufen erklommen hat, bekommt man eine Traumhafte Aussicht geboten. Die nördliche Hangkante der Schwäbische Alb liegt, quasi greifbar nahe. Unverkennbar der Hohe Staufen als Zeugenberg direkt vor uns.

Hohenstaufen

Vom ersten Gutachten, das 1909 erstellt wurde, bis zum fliesen des Wasser in die erste Gemeinde, vergingen 7 Jahre. Der erste Weltkrieg verzögerte den Bau des Vorhabens, Wasser aus dem Donauried zu beziehen beträchtlich. Von hier ging es dann wieder zurück nach Adelberg. Im Gasthof Krone, das neben dem Backhaus (1846 erbaut) steht , welches zur Zeit vom Albverein renoviert wird, beendeten wir die Wanderung, bei gutem Essen und Trinken. Herrn Peter Arndt gilt ein herzliches Dankeschön, für eine sehr informative und wunderschöne Wanderung.

 

gez. Silvia Loos

 

zurück